Hast du Was ist Burnout  [Teil 1] schon gelesen?  Wenn nicht empfehle ich dir dort anzufangen. 

Faktor 1 – Investition in die richtigen Ziele

Es ist entscheidend, dass wir unsere Zeit und Energie in Ziele investieren, die wirklich aus unserem Inneren kommen.

Diese Ziele müssen mit unseren Werten,  Bedürfnissen und unserem wahren Selbst  im Einklang stehen.

Wer sich nie mit diesen Fragen auseinandergesetzt hat –

• Wer bin ich? 
• Was will ich?
• Wohin gehe ich und warum? 

– ist deutlich Burnout gefährdeter. 

Die ausschlaggebende Frage lautet: Verfolgen wir tatsächlich unsere eigenen Ziele?

Die richtigen Ziele zu verfolgen bedeutet nicht, einen unbefriedigenden Job auszuüben, um dann vielleicht irgendwann auf eine bessere – wenn auch unklare – Zukunft zu hoffen.

Wenn unsere täglichen Aktivitäten weder mit unseren Zielen noch mit unseren inneren Werten im Einklang stehen, schaffen wir die idealen Voraussetzungen für ein Burnout.

Faktor 2 - Erkennen und lösen von Blockaden und Glaubenssätzen

Oft stehen uns [unbewusste]  Glaubenssätze im Weg.  Glaubenssätze sind unsere innere Überzeugungen. Die als Wegweiser oder Blockaden in unserem Leben fungieren können. Glaubenssätze sind kein religiöses Ding, sondern  Teil des Mensch – Seins. 

Wir haben sie  von der Familie oder dem Umfeld übernommen und/oder selbst fest im Unterbewusstsein verankert.  

Tief verwurzelte Denkmuster wie „Ich bin es nicht wert“ oder „Ich habe Erfolg nicht verdient“ sabotieren uns.

 Auch weniger offensichtliche Überzeugungen, etwa zum Thema Geld (zB „Geld verdirbt den Charakter“), hindern dich daran erfolgreich zu sein.

Spätestens gegen Ende der ersten Kategorie vernachlässigst du deine Bedürfnisse. Die erhofften (schnelle) Erfolge bleiben aus und/oder du kannst sie nicht wahrnehmen, anerkennen, genießen. 

Aus 110 %  werden 150% – schließlich muss man kämpfen  und Erfolg ist hart. Und nur harte Arbeit zählt. (auch das sind ein blockierender Glaubenssätze!) 

Du merkst, dass dich Kollegen immer mehr Nerven – vor allem jene, die tatsächlich zum Dienstschluss nach Hause gehen und denen es egal ist, was am Wochenende in der Firma passiert. - Die haben wohl kein Verantwortungsbewusstsein ?

Jetzt musst du deren Arbeit auch noch machen- Irgendwer muss es ja tun.

Trotz allem fühlst du dich noch gut – ok nein aber zumindest stark. Du hast dir bereits einige „Durchhalte-Mantras" zurechtgelegt wie:

• „Da muss man einfach durch – das gehört dazu."
• „Ich weiß eh, dass … aber das geht gerade nicht."

Erholung schiebst du auf “dann”, schließlich bist du davon überzeugt, dass “am Ende alles gut wird” - und was ist das Ende?  der Tod?

Burnout vs. Erfolg - Ein schmaler Grat

Der entscheidende Unterschied liegt darin, ob du Probleme löst oder Lösungen findest,

• ob du nur "aufräumst" oder 
• echte Werte 

schaffst. Diese Unterscheidung ist ausschlaggebend für deine weitere Entwicklung.

Wenn du deinen eigenen Lebenssinn lebst, brauchst du keine Pausen - keine Auszeit von deinem eigenen Leben. Deine Bedürfnisse werden "automatisch" berücksichtigt und natürlich in deinen Alltag integriert.

Langfristiger Erfolg ist nur dann möglich, wenn du im Einklang mit deinen Werten lebst. Dann fällt es dir leicht, deinen Alltag abwechslungsreich zu gestalten, sodass sowohl kraftfordernde als auch kraftgebende Tätigkeiten Platz finden.

Deshalb ist es in jeder Lebensphase sinnvoll, dass du mit Experten zusammenarbeitest. Diese Menschen unterstützen dich und bringen eine andere Perspektive ein, die du selbst oft nicht sehen kannst - häufig, weil dein Unterbewusstsein sie "zum Schutz" blockiert.

Gemeinsam – mit den richtigen Menschen an deiner Seite – wird schnelles, echtes Wachstum für dich einfacher, effizienter und effektiver. So kannst du deine Ziele erreichen, ohne dabei auszubrennen.

Checkliste: Warnsignale in Kategorie 1

Überprüfe folgende Punkte und reflektiere ehrlich über deine aktuelle Situation:

• Bist du momentan für mehrere (neue) Projekte gleichzeitig begeistert?
• Kannst du deine drei wichtigsten persönlichen Werte spontan aufschreiben und erklären, wie du sie in deinem Alltag lebst?
• Glaubst du, dass nur harte Arbeit zum Erfolg führt? Wie definierst du für dich persönlich „Erfolg"? Steht diese Definition im Einklang mit deiner Vorstellung von Zufriedenheit und Lebensfreude?
•  Fällt es dir schwer, "Nein" zu sagen oder Aufgaben an andere abzugeben? Wie oft übernimmst du Aufgaben, die nicht in deiner Verantwortung stehen?

konkrete Übungen für Kategorie 1  [inkl. Download]

Fazit Kategorie 1

Die erste Phase des Burnout-Prozesses ist ein Wendepunkt in deinem Leben. Sie beginnt mit Feuer und Leidenschaft, aber ACHTUNG:

Hier entscheidet sich, ob du durchstartest oder ausbrennst. 

Deine Aufgabe ist es: Deine wahren Ziele zu erkennen und zu verfolgen. Lebe deine Werte, nicht die Erwartungen anderer!

Du hast die Macht und das Recht deinen Sinn des Lebens zu leben.

Kategorie 2 - der Schmerz geht weiter (Phase 4 bis 6 )

Der Angriff

Wer nicht hinter mir steht, steht mir im Weg – weil Aufgeben keine Option ist (und was ich nicht sehe, ist nicht da). -  das ist die die Grundstimmung der 2. Kategorie

Motivation, Leidenschaft und Begeisterung wandeln sich zu Zwang, Muss und Pflicht. Es ist keine Frage des Wollens mehr, sondern des Müssens.

Dein Alltag und dein „Lebenskonzept" richten sich immer mehr danach, „fertig" zu werden und Hindernisse aus dem Weg zu räumen – in der Hoffnung, dass dann alles gut und besser wird. Das "Jetzt"  nimmst du kaum wahr  – dafür hast du keine Zeit und der Schmerz wäre auch zu groß. 

Stress ist die einzig sichere Konstante in deinem Alltag. Oft erkennen wir ihn deshalb gar nicht mehr oder stufen ihn als normal und nicht so schlimm ein.

Das System - Mensch mag Gewohnheiten und bevorzugt das Bekannte.

Und selbst wenn du Pausen einlegst oder dir Urlaub gönnst – und du es auch tatsächlich schaffst, nicht weiterzuarbeiten, nicht am Strand mit dem Handy E-Mails zu checken – verschwindet die Erschöpfung trotzdem nicht oder ist wieder da, noch bevor du „Guten Morgen" im Büro gesagt hast.

Gegen Ende dieser Kategorie kann auch die „Angst vor der Arbeit" beginnen – schon am Sonntagmorgen wird dir schlecht, wenn du an den nächsten Tag denkst.

Du fürchtest dich vor dem Montag, weil alles wieder von vorne losgeht. (Wann wird es vorbei sein?)

Die Mauer im Nebel

Dein Blick und deine Perspektive werden immer enger, weil dein Unterbewusstsein dich weiter blockiert – zum Schutz, um nicht noch mehr Schmerzen zu haben.

Wer dich nicht unterstützt – und das tut wahrscheinlich keiner aus deiner Perspektive – wird schnell als „Feind" betrachtet.

Der Kalender quillt über, es geht sich nicht mehr alles aus.  Also irgendwie schon  - aber eigentlich nicht.

Fehler schleichen sich ein, du wirst vergesslich. Dir passieren Fehler - für die du wahrscheinlich eine "gute" Ausrede hast - und wahrscheinlich schickt dir dein Verstand auch gleich einen passenden Schuldigen.  - die andere sind Schuld,

• die, die dich nicht sehen, 
• die, die dich nicht unterstützen
• die, die dich nicht verstehen.

Das Loch in der Seele – das wohl schon vor langer Zeit entstanden ist – reißt immer weiter auf. Je größer der Schmerz, den du nicht sehen und fühlen willst, desto mehr fokussierst du dich auf „deinen Weg".

Du schaffst es nicht, dich vom Außen abzugrenzen, also grenzt du dich von dir selbst ab. Die Mauer um dich wird immer höher – die emotionale Distanz zu dir selbst und Menschen, die du eigentlich liebst (oder geliebt hast?), wird immer stärker.

Was früher gut, richtig und wichtig war (Hobbys, Freunde ...), ist überflüssiger Ballast.

Außer du kannst daraus ein wenig Anerkennung erzielen. Hobbys sind nicht mehr ein netter Zeitvertreib, den man genießt – sie sind ein Projekt wie alles andere auch: die Kinder, der Partner, die Arbeit.

Je weiter der Prozess voranschreitet, kommen Wut und Aggression dazu – je nach Persönlichkeitstyp gegen dich und/oder dein Umfeld.

Du versuchst zu flüchten – mitten hinein in die Flammen.

Wer nicht hören will, muss fühlen?!

So denkt langsam, aber sicher auch deine Psyche. Die innere Stimme – deine Seele– deine Intuition - ist schon verstummt oder nur noch ganz leise. Stattdessen machen sich erste körperliche Symptome bemerkbar:

• Kopfschmerzen
• Magen-Darm-Beschwerden
• Geschwächtes Immunsystem und Infektanfälligkeit
• Schlafstörungen
• Verspannungen
• Tinnitus

Checkliste: Warnsignale in Kategorie

Überprüfe folgende Punkte und reflektiere ehrlich über deine aktuelle Situation:

• Wie oft fühlst du dich gezwungen, Dinge zu tun? (Oder hast das Gefühl, keine andere Wahl zu haben?)
• Wann hast du dich das letzte Mal wirklich von dir selbst und anderen geliebt und sicher gefühlt?
• Leidest du unter Kopfschmerzen, Magen-/Verdauungsproblemen oder Schlafstörungen?
• Was ist dein letzter Gedanke vor dem Einschlafen und welcher der erste beim Aufwachen? (Spiegeln diese Gedanken deine Vorstellung von einem sinnvollen und zufriedenen Leben wider?)
• Wie viele Menschen stehen dir aktuell „im Weg"?

konkrete Übungen für Kategorie 2