Wenn du hier gelandet bist, dann wahrscheinlich aus einem Grund: Du fragst dich, ob du ein Burnout hast oder auf dem besten Weg dorthin bist. Ich bin mir sicher, du wirst dich an einigen Stellen dieses Artikels wiederfinden, und der eine oder andere Absatz wird dir ein Licht aufgehen lassen.
Ich habe bewusst keinen „medizinischen Fachartikel“ geschrieben, weil dir komplexe, oberflächliche Erklärungen nichts nutze.
Stattdessen lade ich dich ein, dich darauf einzulassen um
zu spüren und zu erkennen, wo du aktuell stehst.
Wenn du nur einen aus diesem Artikel mitnimmst, dann dass:
Burnout ist kein Zustand, sondern ein Prozess.
Er entwickelt sich schleichend und führt immer tiefer und tiefer bis ins Nichts. Am Ende steht – im schlimmsten Fall – der Tod. Selbst wenn es nicht so weit kommt, wirst du nicht zufrieden, erfolgreich und glücklich sein – und schon gar nicht alles gleichzeitig, solange du dich in diesem Prozess befindest.
Genau deshalb ist es wichtig, die Muster zu kennen.
Du wirst nur Muster kennen , die du kennst, und nur dann kannst du beurteilen, ob du auf dem richtigen Weg in deinem Leben bist.
Der richtige Weg im Leben bedeutet für mich:
Seinen persönlichen Sinn des Lebens zu leben - tust du das?- oder geht es immer [wieder] weiter bergab?
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Das Modell der 12 Burnout-Phasen wurde von dem Psychoanalytiker Herbert Freudenberger und seiner Kollegin Gail North entwickelt. Es wurde erstmals in den 1970er Jahren vorgestellt und hat seitdem maßgeblich zur Erforschung des Burnout-Syndroms beigetragen.
Burnout ist ein Prozess und kein Zustand!
Burnout ist ein Prozess, der sich in 12 Phasen unterteilen lässt. Der Einfachheit halber habe ich diese 12 Phasen in 4 Kategorien eingeteilt, die wir uns in dieser Artikelserie anschauen werden.
Die Ursache für Burnout ist immer dieselbe: Du lebst ein Leben gegen deine eigenen Werte.
- Leistung,
- Arbeit,
- Ablenkung und
- Anstrengung
eine Wunde in deiner Seele zu heilen.
Aber es funktioniert nicht und somit beschleunigt sich der Prozess und wird immer intensiver.
Genau das kennzeichnet Burnout:
Es ist ein Plan B deiner Seele.
Eine Möglichkeit deiner Psyche, dir zu zeigen, dass du auf dem falschen Weg bist. Es fängt ganz harmlos an, mit leichten, weniger eindeutigen Symptomen.
Die Symptome werden immer stärker, bis du dich irgendwann gar nicht mehr bewegen kannst. In der Kategorie 4 ist eine Bewegung nicht mehr möglich – deine Psyche, deine Seele hat dich zum Stehenbleiben gezwungen.
Damit es gar nicht so weit kommt und du rechtzeitig abbiegen kannst, ist es wichtig, dass du die einzelnen Phasen erkennst und zuordnen kannst.
Dann merkst du auch, wann du abbiegen musst.
Es geht nicht darum, stehenzubleiben oder langsamer zu werden,
sondern darum, die Richtung zu ändern, damit du dorthin kommst, wo du wirklich hin willst:
in ein erfülltes, glückliches und erfolgreiches Leben.
Wichtig ist: DEINE Handlungen, DEINE Entscheidungen und DEIN Verhalten haben dich in diesem Prozess geführt. Das ist keine Schuldzuweisung, sondern eine hoffnungsvolle Erkenntnis.
Denn jede Situation die du selbst erschaffen hast, kannst du auch neu gestalten, verändern und so gestalten – dass sie dich wirklich glücklich macht.
Mir ist bewusst, dass sich niemand bewusst dafür entscheidet, in die falsche Richtung zu gehen und ein Burnout zu entwickeln. Es geschieht unbewusst. Man lässt sich von außen ablenken und beeinflussen, verliert den Kontakt zu sich selbst oder hat ihn vielleicht nie gefunden.
Du setzt dein Feuer, deine Leidenschaft und deine Kraft nicht für deine Ziele, deine Werte und deinen Lebenssinn ein.
Vielleicht auch, weil du nie gelernt hast, wie du diese Dinge in dir findest.
Du hast es in dieser Situation geschafft, und du wirst auch wieder herauskommen – wenn du bereit bist und es wirklich willst.
Warum bekommt man einen Burnout?
Ursache
In jeder Phase zeigen sich verschiedene Symptome, (die fälschlicher Weise) oft als Ursache bezeichnet werden. Ich bin davon überzeugt, dass es nur die eine Ursache für Burnout gibt:
Du lebst ein Leben gegen deine inneren Werte, Überzeugungen, Ziele und Wünsche.
Oder um es energetischer auszudrücken – du folgst nicht ihrem Seelenplan.
Wie bereits erwähnt, ist dies natürlich keine bewusste Entscheidung. Die Gründe, warum sich viele Menschen in die falsche Richtung bewegen, sind vielfältig und würden den Rahmen dieses Artikels sprengen.
Hier ein kleiner Auszug:
- Sie kennen ihre eigenen Werte nicht (und ja, jeder Mensch hat sie trotzdem)
- Sie haben Glaubenssätze (häufig von der Familie) übernommen, die ihnen verbieten, ihren eigenen Weg zu gehen
- Sie haben Angst vor Erfolg
- Sie haben ein gestörtes oder negatives Selbstbild
- Sie haben nie gelernt, Entscheidungen zu treffen, und lassen sich von außen lenken
- Sie leben von außen nach innen statt von innen nach außen
- Sie kennen ihre eigene innere Landkarte nicht
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Symptome:
Die unten genannten Symptome sind lediglich Begleiterscheinungen – die logische Konsequenz der eigentlichen Ursache.
Diese und ähnliche Faktoren werden häufig als Ursachen für Burnout genannt. Meiner Meinung nach ist das zu vereinfacht und oberflächlich.
Wahre Ursachen sind unabhängig vom Kontext – Symptome hingegen sind kontextabhängig. (bei den einzelnen Phasen, erfährst du noch mehr über Symptome und Warnsignale)
- Übersteigertes Verantwortungsgefühl
- Perfektionismus
- Angst vor Jobverlust
- Ausgeprägtes Harmoniebedürfnis
- Gefühl der Verwirrung
- Unzufriedenheit am Arbeitsplatz
- Chronischer Stress
- Ständiger Erreichbarkeitsdruck
- Konflikte bei der Arbeit und in der Familie
Jedes Symptom, bedeutet in jedem Kontext etwas anderes und braucht daher auch eine andere Lösung.
Hier zur einfachen Verdeutlichung am Bespiel "blaues Auge" - als Symptom
Kontext | Mögliche Lösung |
---|---|
Faustschlag bei einer Auseinandersetzung | Konfliktmanagement, sich aus gefährlichen Situationen zurückziehen |
Treffer durch einen Fuß- oder Volleyball im Gesicht | Schutzbrille oder Helm beim Sport tragen |
Beim Wandern über eine Wurzel gestolpert und aufs Gesicht gefallen | Auf Hindernisse achten, feste Wanderschuhe tragen |
Ellenbogencheck im Basketballspiel | Schutzkleidung tragen und Vorsicht bei Kontaktsportarten |
Airbag trifft das Gesicht bei einem Auffahrunfall | Sicherheitsgurt anlegen und Airbag korrekt einstellen |
Bluterguss nach einer Nasenkorrektur (Rhinoplastik) | Nach der Operation Ruhe einhalten und Anweisungen des Arztes befolgen |
Extreme Schwellung nach einem Bienenstich unter dem Auge | Insektenabwehrmittel verwenden, Haut schützen |
Schwellung und Hämatom nach Entfernung eines Weisheitszahns | Regelmäßige Zahnpflege, Infektionen vorübergehend behandeln |
Kleiner Stoß führt bei Patienten mit Blutverdünnern zu Hämatomen | Körperliche Sicherheit bei Gerinnungsstörungen durch Schutzkleidung erhöht |
Gewalt in einer Beziehung | Trennung, professionelle Hilfe suchen |
Wespenstich knapp unterhalb des Auges bei einem Picknick | Insektenstiche vermeiden, Schutzkleidung tragen |
Metallsplitter trifft das Gesicht bei Schleifarbeiten ohne Schutzbrille | Schutzbrille bei Arbeiten mit Metall verwenden |
Schneeball mit kleinem Stein trifft das Auge | Vorsicht beim Schneeballwerfen, keine harten Gegenstände einbinden |
Starke Schwellungen nach dem Tragen einer dicht anliegenden Maske bei einer Tauchexpedition | Sitz der Maske anpassen, regelmäßige Pausen einlegen |
Du siehst, das Symptom „Blaues Auge“ kann viele Ursachen haben, und eine sinnvolle Lösung ist nur im Kontext möglich.
Was bei einem blauen Auge relativ einfach klingt, ist bei Burnout schon etwas komplexer – vor allem deswegen, weil ein blaues Auge offensichtlich sichtbar ist.
Die meisten Burnout-Symptome sind besonders in Kategorie 1 und 2 unsichtbar und, einzeln betrachtet, oft „normale Lebensereignisse“.
So kann man den Prozess und die flüsternde innere Stimme, die sagt: „Irgendetwas stimmt hier nicht“, leicht schön reden und ignorieren
Als erste Orientierung gebe ich dir diese einfache Regel mit:
- Wenn etwas einmal, passiert -> ist es ein Vorfall.
- Beim zweiten Mal ist es eine Wiederholung.
- Ab dem dritten Mal ist es ein Muster, das sich bei jedem Durchgang verstärkt und zur Gewohnheit, auch zu deinem Alltag, wird.
Also das nächste Mal, wenn du dich selbst mit Sätzen wie
- „Das ist eine Ausnahme"
- „Das ist jetzt nur so, weil …“
- „Das macht er/sie sonst eh nicht so [meistens]“
- „Nur noch das, dann ist eh …“
beruhigst, überprüfe anhand dieser Regel, wie sehr du dich gerade selbst belügst.
Wie sich Symptome und Muster bei dir zeigen, hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel:
- Wie weit der Burnout schon fortgeschritten ist
- Deine Persönlichkeit
- Deine Lebensumstände
- Deine Überzeugungen
- Die Menschen um dich herum
Damit du sie in Zukunft erkennst und dich bewusst entscheiden kannst, ob es der Weg ist, den du gehen willst, starten wir im zweiten Teil mit
Willst du wissen, ob es in deinem Leben bereits deutliche Hinweise für einzelne Phasen gibt? Dann mach den Test